– Warum nicht? –
Ich weiß nicht, in wie vielen Stunden „Atem-Ton-Bewegung“ ich die tiefe Bauchatmung angeleitet habe, um eine Verbindung zum ungeborenen Baby herzustellen und die Mütter in eine Entspannung zu führen. Ich mag das sanfte Heben und Senken des Bauches mit dem Ein- und Ausatem…Und in der Tat wirkt die Bauchatmung für viele Menschen sehr entspannend.
Zugleich weiß ich schon lange, dass es mehr als ein Atemmuster braucht, um die Zeit rund um die Geburt sinnvoll zu meistern. Spätestens mit den ersten Rückbildungsübungen nach der Geburt habe ich bisher mit den Frauen die Radialatmung geübt, um den Rumpf zu aktivieren – insbesondere für Alltagsbelastungen nach der Geburt.
Im Rahmen von BRM® habe ich nun gelernt, WARUM die Bauchatmung leider KEIN FÖRDERLICHES Atemmuster für schwangere Frauen darstellt:
- Sie erhöht den intraabdominalen Druck und belastet unnötig den Beckenboden und die Bauchwand.
- Die Bildung von Rectusdiastasen und Beckenbodenfunktionsstörungen werden begünstigt.
- Die eingeschränkte Beweglichkeit der Rippen begünstigt eine fehlende Beweglichkeit im Oberkörper. Das ist nicht optimal um Platz zu schaffen für ein heranwachsendes Baby. Zugleich fördert es Kurzatmigkeit.
BÄM! 💥
Was nun?!
Eine bessere Atemstrategie stellt die 3D-Atmung dar. Das entspricht in etwa der Radialatmung, wie ich sie bisher angeleitet habe. Weil es so wichtig ist, werde ich über die 3D- oder Radialatmung noch einen extra Beitrag machen.
Für heute nur eine kurze Übung:
- legt Eure Hände seitlich an Eure unteren Rippen
- lasst die Schultern sinken
- setzt Eure „Krone“ auf und richtet den Kopf in Verlängerung der Halswirbelsäule aus
- keine Falten im Hals, keine im Nacken
- nur spürt, wie sich beim Einatmen Euer Brustkorb unter Euren Händen weitet: nach vorne, nach hinten und zu den Seiten
- als letztes wöbt sich auch der Bauch ein wenig nach vorne
- im Ausatmen schmiegen sich die Rippen wieder an die Körpermitte an
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